Internat

Gymnasium, Internat und Internatsschule

Eine fundierte Ausbildung bildet die Basis für die berufliche Zukunft. Um einen höheren Bildungsweg einzuschlagen, muss in der Regel die Fachhochschulreife erreicht werden. Es gibt verschiedene Schulsysteme, die jeweils für sich als weiterführende Schulen bezeichnet werden. Das Gymnasium, das Internat und die Internatsschule vermitteln Lernenden eine breite Wissensbasis, die den Zugang zu Berufen oder einer akademischen Laufbahn ermöglicht. Dabei unterscheiden sich die Schulsysteme untereinander hinsichtlich Anwesenheitspflicht und Schulform. Das Gymnasium, das Internat und die Internatsschule bereitet jeweils unter anderen Bedingungen Schüler auf den Schulabschluss vor. Das Gymnasium endet täglich mit dem Schulschluss und bietet keine weitere Betreuung der Schüler. Das Internat hingegen bietet den Schülern eine permanete Betreuung, da die Kinder auch während der Schulzeit in dem jeweiligen Internat leben. Die Internatsschule bietet neben der Schulzeit auch die Verpflegung und Betreuung der Kinder bis in die Abendstunden an. Allerdings schlafen die Schüler nicht in der Internatsschule, sondern Zuhause.

Gymnasium
Das Gymnasium gilt als weiterführende und allgemeinbildende Schule. Voraussetzung für den Besuch eines Gymnasiums ist der Primarschulabschluss. Unter Umständen kann auch eine Eignungsfeststellung des Schülers erforderlich sein. Das Gymnasium beginnt mit der fünften Klasse und endet mit dem Abitur (Hochschulreife), das als Reifeprüfung und zugleich als Zugangsberechtigung für eine Universitäts,- oder Fachhochschulausbildung dient. Die Schulzeit auf einem Gymnasium unterteilt sich in die „Sekundarstufe I“ und die „Sekundarstufe II“. Die Sekundarstufe I wird auch als Unterstufe bezeichnet. Nach der Absolvierung der Unterstufe erreichen die Schüler die Sekundarstufe II, die auch als Oberstufe bekannt ist. Gymnasien folgen verschiedenen wissenschaftlichen Ausbildungen. Dabei kann der Schwerpunkt auf der sprachlichen, humanistischen oder wirtschaftlichen Ausrichtung liegen. Je nach Gymnasiumsart werden die Fremdsprachen Englisch, Französisch, Latein oder Griechisch angeboten. Das Gymnasium endete früher mit der 13. Klasse. Heute ist die Schulzeit auf 12 Jahre reduziert. Schüler müssen durchschnittlich 33 Stunden in der Woche belegen, damit die verkürzte Zeit keine Einbußen und Defizite im Lernstoff verursacht. Die Länge der Schulzeit ist in Deutschland je nach Bundesland unterschiedlich. Die schriftlichen Prüfungen zum Abitur erfolgen in der Regel im Januar. Mitte März erfolgen die mündlichen Prüfungen, sodass Absolventen im folgenen Sommersemester die Hochschulausbildung starten können.
Die schulische Ausbildung erfolgt derart, dass mit Beginn der fünften Klasse eine Fremdsprache zu erlernen ist. Nach der Orientierungsstufe (5.-7. Klasse) wird eine weitere Fremdsprache hinzugewählt. Hierbei kann es sich um Französisch, Latein oder Griechisch handeln. Das Schulssystem soll Schülern ein breites Basiswissen in zahlreichenm Fächern vermitteln. Durch die Hochschulreife soll ein einheitlicher Wissensstand erreicht werden, der den Schülern einen relativ gleichen Bildungsstand vermittelt, der für den Berufseinstieg oder den Besuch einer Hochschule befähigt. Im Gegensatz zum Internat oder der Internatsschule verbringen die Schüler nur tagsüber die Zeit im Gymnasium. Nach dem Schulschluss werden die Schüler nach Hause entlassen. Hausaufgaben und Übungen müssen die Schüler alleine und Zuhause erledigen. Im Gegensatz zu betreuten Systemen bietet die Ausbildung in einem Gymnasium mehr Freiheit für die Schüler. Zwischen den Schulblöcken haben Schüler Ferien, die jeweils zu Weihnachten, zu Ostern, im Sommer und im Herbst freie Zeit bieten.

Internatschule
Die Internatsschule bildet eine Kombination aus Gymnasium und Internat. Die Betreuung und Erziehung sowie die Ausbildung der Kinder erfolgt in einer ganztägigen Betreuung. Die Schüler erhalten neben der täglichen schulischen Ausbildung auch die Mahlzeiten in der Internatsschule. Zudem werden Hausaufgaben und Freizeit in der Internatsschule betreut. Die Internatsschule ermöglicht den Kindern jedoch jeden Abend die Rückkehr in das eigene Zuhause. Die Internatsschule arbeitet ebenso ganzheitlich wie das Internat. Verzichtet allerdings darauf, dass die Kinder auch in der Schule leben. Die schulische Betreuung in der Internatsschule ist intensiver und Schüler werden umfassend ausgebildet. Zudem erleben die Schüler auch einen großen Teil der Freizeit in der Schule. Neben der Internatschule, die die Kinder am Abend in die private Atmosphäre entlässt, gibt es aber auch Internatsschulen, die Kindern ebenso eine Wohngelegenheit bieten. Neben der Schulstunden stehen in der Internatsschule auch eine umfangreiche Bibliothek und weitere Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung. Die Lehrkräfte übernehmen in der Internatsschule die Betreuung und Erziehung der Kinder den ganzen Tag.

Die Schulform Internat

Als Oberbegriff steht „Internat“ für eine Form des Schülerwohnen aller Altersstufen und Schularten, bei der meistens eine Schule angegliedert ist.
Ein Internat kann mehrere Zwecke verfolgen. Häufig spielt aber die Entfernung des Elternhauses zur Schule eine zentrale Rolle und so soll der lange Schulweg den Kindern nicht dauerhaft zugemutet werden. Weiter Gründe für den Internatbesuch sind außerdem Zeitmangel der Eltern für die Erziehung und schulische Betreuung ihrer Kinder, aber auch die spezialisierte Förderung der Kinder durch diese Institutionen. Häufig haben auch die Eltern selbst ein Internat besucht und verbinden gute Erfahrungen und eine gute Entwicklung mit dem Besuch dieser Einrichtung. Als letztes werden Internate auch ausgesucht, weil Eltern erzieherisch die Hauptverantwortung in vertrauensvolle Hände geben wollen.

Der Begriff des Internats entstand Anfang des 19.Jahrhunderts. Ursprünglich wurde das Internat hauptsächlich zum Zwecke der priesterlichen Ausbildung genutzt, da man der Überzeugung war, dass die alleinige elterliche Betreuung für diesen Zweck allein nicht ausreiche. Somit kam es zunächst in der Hauptsache zu der, schon im europäischen Mittelalter vorzufindenden Betrieb von klerikalen Internaten, die immer eng mit der jeweiligen Glaubensüberzeugung verknüpft waren. Weil die universitäre Ausbildung damals in der Regel immer über den Weg der vorwiegend kirchlichen Internate führte, verbindet man noch heute mit dem Internat eine Art „Eliteausbildung“, was durch die relativ hohe Anzahl von aus Internatausbildung hervorgegangenen bedeutenden Politikern, Wissenschaftlern und Dichtern verstärkt wird.